Wie wir vorgehen

Zu Beginn unseres Abenteuers, als wir mit den Motorrädern unterwegs waren, dachten wir, dass die monatlichen Kosten für die Versicherung und Steuer der Fahrzeuge sowie Dinge, die wir für nötig halten (wie z.B. Krankenversicherung, Internet ect..) von unserem Ersparten abgehen und die Lebensunterhaltskosten, Spritkosten und eventuelle Reparaturen wollten wir durch arbeiten vor Ort verdienen. Allerdings erwarteten wir nicht immer Geld als Lohn. Eine warme Mahlzeit oder ein Frühstück, eine warme Dusche, einen sicheren Stellplatz für unser Zelt oder vielleicht sogar eine Nacht in einem warmen Bett, das würde uns zwischendurch durchaus genügen.

Über die Plattform Workaway hatten wir die Möglichkeit Hosts zu finden, die uns diese Möglichkeiten boten. Arbeit gegen Kost und Logis, so die Theorie. Leider sah die Praxis unserer Ansicht nach anders aus.

Bei der Auswahl der angebotenen Arbeiten lag unser Interesse hauptsächlich in Garten-, Haus- und Tierprojekten. Somit hatten wir uns für verschiedene Gastgeber entschieden, die genau für diese Aufgaben Helfer suchten. Nur in einem unserer Hosts wurde das Prinzip, wofür Workaway für uns eigentlich steht, ziemlich genau eingehalten. Wir hatten alles an Lebensmittel, was wir brauchten, es gab eine gemeinsame Mahlzeit am Tag, die immer von der Gastgeberin zubereitet wurde oder ein paarmal auch von Iris, was dann allerdings als Arbeitszeit angerechnet wurde. Zudem hatten wir eine Unterkunft mit eigener Kochmöglichkeit und vielfältige Arbeit, bei der wir sehr viel dazugelernt und richtig Spaß hatten.

Die meisten Gastgeber erwarten viel Arbeit von einem, am besten mit Vorkenntnisse, und bieten nicht einmal Essen an oder wenigstens Lebensmittel, um sich selber etwas zu kochen. Andere wiederum erwarten, dass du in einem Camper unterwegs bist, in welchem du dann auch wohnst. Manche bieten dann wenigstes eine Mahlzeit an, andere nicht. Sprich arbeiten, um deinen Camper sicher zu parken, sonst keine Gegenleistung.

Es war eine tolle Erfahrung, die wir nicht missen wollen. Leider wurden unsere Erwartungen (bis auf diesen einen Host), bei der Arbeit dazuzulernen, Geld zu sparen oder sogar zu verdienen, Land und Leute hautnah kennenzulernen, wie es auch in den Angeboten auf den Workaway Seiten steht, nicht erfüllt.

Trotzdem können wir uns tatsächlich vorstellen irgendwann noch einmal den ein oder anderen Host zu besuchen. Allerdings mit ganz anderen Voraussetzungen und Erwartungen. Eher für uns als Beschäftigung, nette Menschen kennenzulernen und eventuell Positives aus der getanen Arbeit mitzunehmen.

Es war kein Ziel unserer Reise, die gesamte Zeit zu arbeiten, weswegen wir nach unseren ersten Workaway-Erfahrungen versuchten eine gute Mischung aus Arbeiten und Reisen zu finden.

 Da das Wildcampen meistens verboten ist, waren wir auf Unterkünfte angewiesen. Die meisten hatten allerdings unser Budget überschritten und selbst die Kosten für das Zelten auf dem Campingplatz unterscheiden sich nicht viel von Gasthäusern oder Ähnlichem.

Mit den Lebensmittel- und Spritkosten waren wir selten über dem Budget.

Nachdem wir ja dann nach kurzer Zeit von zwei Rädern und einem Zelt auf einen Camper umgestiegen sind, mussten wir uns erst einmal keine Gedanken mehr darübermachen, wie wir unsere Finanzen besser in Griff bekommen können. Denn mit dem Camper bzw. Wohnmobil zu reisen, ergibt eine ganz andere Kostenaufstellung.

In den ersten Monaten, in denen wir nun schon mit dem Camper unterwegs sind, können wir sagen, dass wir seither sehr gut in unserem Budget liegen.

Die Lebensunterhaltskosten sind je nach Land verschieden.
Frankreich ist z. B. ein teures Land.
In Portugal und Spanien kommt es ganz darauf an, wo und was man an Lebensmittel einkauft.

Es gibt sehr viele kostenlose, offizielle Stellplätze für Wohnmobile bzw. Camper. Auch freies Stehen ist hier und da möglich.

Selbst wenn wir doch mal auf einem kostenpflichtigen Campingplatz oder Stellplatz nur für Camper/Wohnmobile stehen, gleichen sich die Übernachtungskosten mit den Spritkosten, je nach Länge des Aufenthaltes, aus. Da wir im Falle eines längeren Aufenthaltes auf das Fahren des Campers verzichten und nur mit dem Motorrad unterwegs sind, haben wir einen weitaus geringeren Spritverbrauch. In den sechs Monaten, die wir hier auf dem Stellplatz in Portugal überwintern, sind die monatlichen Übernachtungskosten im Vergleich zum Sprit so günstig, dass wir sogar davon profitieren. An den Sprit- und Übernachtungskosten können wir also durchaus sehr viel Geld sparen, wenn wir entweder langsam reisen (heißt wenige Kilometer am Tag) und kostenlose Stellplätze nutzen, wo wir 2-6 Tage bleiben bevor wir dann weiterfahren. Oder auf günstige, kostenpflichtige Stellplätze stehen und zwar so lange, so dass es sich mit den Spritkosten ausgleicht.

„Hör nie auf deine Träume zu verfolgen und gib sie niemals auf, egal wie schwer die Situation dir gerade erscheint!“

Wie wir vorgehen

Im Frühjahr 2023 haben wir unsere Reise mit den Motorrädern,

zwei Africa Twins begonnen.

Mit unseren zusammen knapp 100 Jahren 😉 gehören wir nicht mehr ganz zur jüngeren Generation.
Deswegen konnten wir am Anfang unseres Abenteuers noch nicht abschätzen, wie lange wir auf zwei Rädern unterwegs sein werden. Man kann auch nicht im Vorfeld wissen, wie lange man im Stande sein wird, auf so eine Art und Weise zu reisen – aus welchen Gründen auch immer.

Von Anfang an war für uns beide klar, falls wir nicht mehr mit unseren zwei Africa Twins weiterfahren, wollen wir unseren Traum aber auf jeden Fall weiterführen, soweit es möglich ist. Etwas entspannter und vielleicht auch einfacher auf vier Rädern.

Einen perfekten Plan dazu gab es nicht. Denn aus der Erfahrung, die wir bei bisherigen Touren mit dem Motorrad machen durften, kommt es meist zu „Herausforderungen“, die den Zeitplan durcheinander bringen, weshalb die Route dann nicht mehr in ihrem Ursprungsplan durchgeführt werden kann.

Tatsächlich haben wir bereits ab Tag zwei unsere gedachte Route aufgrund der Wetterlage geändert, und somit verlief die gesamte Reise nicht so, wie wir ursprünglich dachten. Aber das ist nicht schlimm, wenn man ohne Zeitlimit und ohne wirklich geplantes Ziel reist.

Dennoch braucht man eine ungefähre Ahnung, wo man sich in der nächsten Zeit aufhalten möchte. Schon allein, weil es in den verschiedenen Ländern oft auch verschiedene Regeln oder Vorschriften zur Einreise gibt. Eine „gesunde Planung“ sollte also schon sein. Die Welt ist groß, die einzelnen Länder und Kontinente so verschieden. Wir werden langsam reisen, um intensive Eindrücke zu erleben. Um dem täglichen Stress zu entfliehen, den wir bis zu unserem Start, in unserem „alten Leben“ erlebt hatten. Um den Kopf frei zu bekommen. Um uns frei fühlen zu können. Raus aus der angeblichen Komfortzone. Ohne Zeitdruck, ohne Deadline. Einfach das Leben genießen. Glücklich sein.

Nach nur knapp sechs Monaten Abenteuer mit dem Motorrad brachen wir die Reise ab.

Wir hatten es von Deutschland über Frankreich nach Spanien und sogar bis nach Marokko geschafft. Iris hat sich von Anfang an sehr schwer getan. Genießen und glücklich sein hat für sie bisher nicht funktioniert. Nach zwei Stürzen wurde sie immer unsicherer. Es war für uns beide dann mehr Stress als Spaß und somit fiel die Entscheidung, zurück nach Deutschland zu fahren und uns nach einem passenden Fahrzeug mit vier Rädern umzuschauen, doch früher als erwartet.

Seit Ende August 2023 sind wir nun mit unserem Camper, einer 7,5t Iveco/Magirus Zugmaschine mit einem Clou Wohnkabinenaufbau von Niesmann-Bischoff, und einer KTM 390 adventure unterwegs.

„Hör nie auf deine Träume zu verfolgen und gib sie niemals auf, egal wie schwer die Situation dir gerade erscheint!“