Wir sind für eine Woche, auf einem kostenpflichtigen Stellplatz in Orgiva. Am Mittwoch haben wir uns mit Hanne verabredet. Eine ganz liebe Dänin, die gut deutsch spricht.
Als wir am Stellplatz ankamen waren keine weiteren Gäste da. Ein älterer Herr arbeitete an seinem kleinen Camper und kam sofort auf uns zu. Er erklärt uns kurz, dass er hier der Besitzer ist. Stellte fest, dass wir kein spanisch sprechen und er kein deutsch spricht. Nahm sein Handy mit der Übersetzungsapp und erzählte uns er habe Probleme mit seinem Kühlschrank. Nachdem wir seine Geschichte gehört hatten, zeigte er uns gleich die für die heiße Jahreszeit besten Plätze und ließ uns freie Wahl. Ein sehr netter Mensch. Hier gibt es Möglichkeiten sein Geschirr ab zu waschen. Das hatten wir in unserer gesamten Campingerfahrung nicht erlebt. Alles ist so sauber. Die Sanitäranlagen, die Waschmöglichkeiten, die Ver- und Entsorgungsstation. Auch so etwas haben wir noch auf keinem Campingplatz oder kostenpflichtigen Stellplatz gehabt. Kalte Dusche ist kostenfrei und für eine warme Dusche muss man einen Euro für 7 Minuten bezahlen. Es gibt Waschmaschinen und Trockner jeweils für 4.-€ und einen Getränkeautomaten mit kalten Getränken sowie Kaffee.
Der Stellplatz kostet pro Tag 11.- ohne Strom und 15.- mit Strom.
Noch am selben Tag haben wir eine sehr schöne Motorradtour in die Berge der Sierra Nevada gemacht. Unglaublich dieser Ausblick.
Ein paar sehr hübsche, enge und abenteuerliche Bergdörfer haben wir durchfahren, bevor wir dann am Abend wieder zurück am Camper waren.
Leider erreichte uns noch eine sehr traurige Nachricht.
Unser Freund Herr A. vom Stellplatz Figueira ist vor ein paar Tagen gestorben. Wir hatten ihn nur kurz in seinem Leben begleiten dürfen.
Er hat seinen Kampf gegen den Krebs nicht gewonnen.
Im April 2023, als wir mit den Motorrädern unterwegs waren, hatten wir einige Zeit hier in Orgiva in den Bergen bei Hanne für Kost und Logis gearbeitet.
Heute früh waren wir mit ihr verabredet.
Leider liegt sie mittlerweile im Bett und kann nur für das Nötigste aufstehen. Aus diesem Grund hat sich auch einiges hier auf ihrem großen Grundstück geändert.
Hanne ist ein sehr positiver Mensch und hat fast immer gute Laune. Sie redet gerne und ununterbrochen und hat uns in den 4 Stunden, in denen wir bei ihr waren, ihre Geschichte vom letzten Jahr erzählt. Auch für uns hat sie großes Interesse. Obwohl es Hanne wirklich sehr schlecht geht, hat sie ihren Humor nicht verloren und wenn man zu ihr kommt verteilt sie auch immer noch gerne Arbeit. Somit kümmerte Alex sich um das Mückengitter in ihrem Zimmer und ich durfte ihr Bett frisch beziehen.
Wir durften uns auch auf dem Gelände umschauen und die Veränderungen sehen.
Wir sind so unendlich froh, nocheinmal für einen Besuch bei ihr vorbei gekommen zu sein. Und danken ihr dafür, dass sie sich Zeit für uns genommen hat.
Wir danken ihr für die tolle Zeit im letzten Jahr. Vieles haben wir bei ihr lernen dürfen.
Viel Kraft wünschen wir ihr für die kommende Zeit und das sie ihren letzten Wunsch noch erleben kann, bevor sie den Kampf gegen den Krebs verloren hat.
Danke dir Hanne für alles, du bist eine tolle Frau und wir werden dich niemals vergessen.
Leider ist Hanne 3 Wochen nach unserem Besuch verstorben.