Las Navas de la Concepcion, Andalusien/Spanien

Unsere Fahrt war herrlich, es ging durch die Oliven- und Korkeichenhaine inmitten der Sierra Morena. Uns ergab sich ein herrlicher Blick über die leider viel zu trockene Landschaft. Mal ein Blick auf die Hügel und Berge, mal ein ewiger Fernblick und hin und wieder die herrlichen rosarot blühenden Oleander. Immer begleitet von den Korkeichen, Olivenbäumen, braune und schwarze Rinder, Schafe, Schweine und Pferde. Die Fahrt ging durch etwas breitere Dörfer, die wir entspannt fuhren und auch durch sehr enge Dörfer, die unsere volle Aufmerksamkeit brauchte. Trotz unseres LKW Navis waren die Straßen so eng, dass wir Mühe hatten kein parkendes Fahrzeug zu streifen. Eine kleine Attraktion waren wir, als wir plötzlich an einer Minikreuzung in einem engen Dorf standen, der Navi meinte rechts abbiegen, doch da wären wir aufgrund der Enge nicht durchgekommen. Nach links war ab 5 Tonnen die Durchfahrt gesperrt und geradeaus war ein Durchfahrtsverbotsschild, da es eine Einbahnstraße war.
Die Leute gaben uns Zeichen wir sollen doch geradeaus durchfahren, nach ein wenig Zeichensprache hin und her, haben wir einfach beschlossen dieses zu tun. Vorsichtig fuhren wir also durch. Die entgegenkommenden Fahrzeuge machten uns ohne irgendeine Reaktion Platz und auch die Fußgänger interessierte es nicht wirklich, dass wir die Straße falsch herum fuhren.
Nach einem kurzen Stück waren wir dann endlich wieder auf de richtigen Weg und ein weiteres herrliches Stück Straße lag vor uns. Eine kilometerlange, kurvenreiche Strecke, immer mal wieder bergauf und bergab bis kurz vor unserem Ziel. Ein kleines, nettes Dörfchen. Wir folgten den Hinweisschildern des Stellplatzes und standen kurz darauf genau vor einer Bar, als der Navi meinte jetzt rechts abbiegen. Auch das Hinweisschilder zeigte recht an der Bar vorbei. Überall parkten Autos und der Weg, die Straße war ziemlich schmal. Wir hätten wahrscheinlich ein kleines Problem gehabt um die Kurve zu kommen. Nachdem wir einige Zeit so da standen und überlegten ob der Weg links um die Bar, der auch nicht breiter aber für uns einfacher zu fahren wäre, uns auch an das Ziel bringt, kam ein junger Mann auf uns zu und meinte beide Wege führen zu Stellplatz. Ein paar Minuten später erreichten wir diesen dann auch. Wir waren ganz alleine, es gab 8 offizielle Stellplätze mit Strom. Und einen wunderschönen Ausblick auf die Felder.

Und wieder entspannt durch die schöne Natur.

Las Navas de la Concepcion ist eine kleine Gemeinde. Die Menschen sind unheimlich nett, freundlich und hilfsbereit. Früher war der Ort eine Ansiedlung von Schweinehirten. Auch heute gibt es hier sehr viel Landschaft. Das Dorf selber wird gerade schön hergerichtet. Gehwege gepflastert, Gebäude gestrichen, Wege gefegt, Brunnen gesäubert und so weiter. Man hat das Gefühl, jeder aus dem Dorf fasst mit an und hilft. Selbst bei den Straßenarbeiten sieht es nicht nach Bauarbeiter aus. Die Eingangstüren der verschiedenen Häuser stehen offen und die Frauen und Männer die von dort rauskommen reden, arbeiten und lachen miteinander. Zur Mittagspause und am Abend treffen sich dann alle in irgendeiner Bar zum gemütlichem Beisammensein. Man fühlt sich hier richtig wohl und willkommen.
Wir genossen die Ruhe und die schöne Aussicht auf dem Stellplatz sehr und machten es uns des öfteren vor dem Camper mit unseren Stühlen gemütlich. Was auf den meisten Stellplätzen verboten ist.
Gegen neun Uhr abends kamen ein paar junge Männer und fingen an sowas wie ein Gerüst oder eine Bühne aufzubauen.

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, weil wir in den Parque Natural de la Sierra Norte wandern wollten. Morgens ist es angenehm kühl und gegen später waren es wieder knapp 32°. Es war ein wunderschöner Vormittag. Mitten in der Stadt begrüßte und ein brauner Hengst, ließ sich streicheln und lief neben uns her, bis zu Ende seines Zaunes.

Danach ging es von einem großen Parkplatz aus auf einen unbefestigten Weg. Zwischen den vielen Korkeichen entlang, durch einen ausgeschilderten Tunnelweg. Dieser war allerdings kein Tunnel aus Beton oder Steinen, sondern aus Bäumen. Vorbei an ein paar Iberico Schweine Gehege bis dann der Weg weiter entlang eines Flusses ging.

Aus dem Nichts stand dann plötzlich eine schöne Kirche vor uns und davor viele Bänke mit Tischen und zahlreichen Grillmöglichkeiten. Nach gut 4 waren wir wieder zurück in dem Dorf. Natürlich war die 30° Grenze schon erreicht und wir waren doch etwas erschöpft und verschwitzt. Kurz vor dem Stellplatz gibt es eine kleine Bar, da machten wir noch einen kurzen Stopp und genossen ein kühles Cruzcampo Bierchen.

Da es wirklich schön hier ist, überlegten wir noch eine Nacht zu bleiben. Unsere Entscheidung viel uns am frühen Abend ganz leicht. Den Stellplatz haben wir über unsere Stellplatz App gefunden. Meisten schauen wir noch bei Google Maps ob der Platz dort auch beschrieben ist und wie er auf der Satelittenansicht so ausschaut. Gewundert haben wir uns ein wenig, da bei Google die Information stand, vorübergehend geschlossen. Trotzdem versuchten wir unser Glück, allerdings mit Plan B im Hinterkopf.
Schon als die Leute am ersten Tag diese Gerüste aufbauten überlegten wir ob das eventuell der Grund sein konnte für eine vorübergehende Schließung. Nirgendwo waren allerdings Hinweisschilder. Die Anwohner sahen uns herfahren und immer mal wieder fuhren sie an uns vorbei. Der Platz wurde wohl als Abkürzung genutzt um ins Dorf zu gelangen. Auch die Polizei fuhr ab und zu vorbei und hat uns nichts gesagt. Also blieben wir. Doch am zweiten Abend, als ein Auto mit Wohnwagen und ein großer Laster mit Wohnkabine ankamen und sich innerhalb zwei Stunden häuslich eingerichtet hatten war klar, wir fahren am nächsten Morgen weiter. Ende Juni gibt es im Dorf ein großes Fest. Wie es aussah wird auch ein Rummel aufgebaut und da werden die Tage noch weitere große Fahrzeuge ankommen.
Am nächsten Morgen waren alle schon wieder fleißig und fegten, strichen und reinigten den Stellplatz. Auch die störenden Äste und Zweige der Bäume wurden geschnitten.

Schreibe einen Kommentar