La Granja de San Lldefonso, Kastilien-Leon/Spanien

Unser Platz zum Übernachten liegt direkt in der Stadt La Granja. Dort gibt es einiges zu anschauen und so gingen wir noch am selben Abend zum San Lldefonso königlichen Palast, um uns die königlichen Gärten anzusehen.
Dieser Stil der Gärten ist der bedeutendsten Europas, insbesondere der Komplexität der hydraulischen Systems und der Wasserspiele seiner Quellen, sowie seiner Skulpturen aus Blei und Marmor.

Insgesamt ist dies alles vollständig, ohne dass es in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Veränderungen oder Verlusten gekommen ist.

Es gibt insgesamt 29 solcher Brunnen in dem gesamten Palastgarten. 

Dieser Riesenmammutbaum ist ca. 144 Jahre alt. Er kann bis zu 90 Meter hoch wachsen.
Unfassbar schön 🙂

Am Tag 2 machten wir einen Besuch im Glas- Kristall und Technik Museum.
Es befindet sich in der alten königlichen Glasfabrik in la Grania, eines der bedeutendsten europäischen Industriegebäude des 18. Jahrhunderts und ein wahres Wahrzeichen von La Granja und seiner ganzen Geschichte.

Das Hauptziel in dieser Zeit bestand darin königliche Residenzen und Paläste mit Luxusgüter zu versorgen.
Die Umgebung hier lieferte alle Bestandteile die es zur Glasherstellung braucht. Brennstoffe für die Öfen, die Rohstoffe, genug Platz und ausreichend Wasser. Viel später wurde dann auch Glas für den „normalen Burger“ produziert, sodass es sich jeder leisten konnte.

Die Manufaktur fertigte1844 nicht nur prachtvolle Spiegel in noch nie da gewesener Größe, sondern auch sämtliche Luxusgegenstände wie Tisch – und Ziergegenstände, Apotheken – und Optikartikel und wunderbare Kronleuchter und das ganz ohne königliche Unterstützung.
Doch dann schließt die Fabrik ihre Pforten es bleibt noch immer im königlichen Besitz, wird aber an Privatleute vermietet. 1972 erst verließ der letzte Mieter das Gebäude. Zehn Jahre später wurde dann die National Glas Center Fondaktion gegründet , die das Gebäude renovierte, ein Museum und eine Schule daraus machte.

Der Ofen unter der 80 m hohen Kuppel ist eine Nachbildung. In ihm wurde das Glas bei 1400° geschmolzen.

Diese grünen Steine sind quasi die Überbleibsel, die sich in der Kohle angesammelt haben. Glas verliert nie an seiner Qualität und Beständigkeit und hat eine unendliche Lebensdauer. Somit werden diese Reste immer wieder mit eingeschmolzen.

In diesem Raum wurden 30 Öfen untergebracht. 2 zum Schmelzen und es gab 30 weitere sogenannte Glühöfen, in denen die Temperatur von 500° langsam reduziert wurde, um das Glas langsam abzukühlen.

Die meisten Maschinen stammen größtenteils aus dem 20. Jahrhundert, den Trümmern des königlichen Fabrik.

Nur  zwei dieser Maschinen mit ihren Graniträdern stammen aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurden zum mahlen der Glaszusammensetzung der einzelnen Rohstoffe verwendet.

Damit es sich prunkvoller anhört würde die Manufaktur Kristall Glas Manufaktur genannt. In Wirklichkeit wird hier nur mit reinem Glas und nicht mit Kristall gearbeitet.

Dieses war eine Methode um große Spiegel zu produzieren. Damals war diese Vorrichtung aus Blei und nicht aus Holz gewesen.

Mit der Zeit gelang ihnen auch das herstellen von Flachglas.

Die Bestandteile für Glas sind Quarzsand, Asche und Soda. Somit einfach und fast überall zu finden.

Glas ist übrigens von natur aus grün.

Auch für Elektrizität und Telefonleitungen wurde hier das Glas produziert.

Es gibt 4500 verschiedene Formen, die aus dem 20 Jahrhundert stammen. Hier sogar Marionetten aus Glas.

Die Herstellung von Kronleuchter. Dieser Kronleuchter auf dem Bild z.B. hat 2000 verschiedene Glasteilchen verbaut.

Herstellung von Glaskacheln/fliesen.

Damals wurden die Muster aufwendig ins Glas graviert.

Auch Buntglas wurde dort hergestellt.

Die damaligen Druckmaschinen. 

Die Glasbläserei, heute noch in Betrieb.

Im Museum sind 4500 verschiedene Formen aus dem 20. Jahrhundert ausgestellt.

Die heutige Werkstatt in der das Glas geschliffen, poliert und graviert wird.

Heutzutage befinden sich rund 300 Ausstellungsstücke die unterschiedlichsten Zwecke. Mitunter auch die moderne Kunst der Glasbläserei von verdienen Künstlern aus verschiedenen Ländern.

Ein großes Dankeschön geht an die junge Mitarbeiterin des Museums, die sich für uns Zeit genommen hatte. Da die Beschreibungen nur in spanisch und englisch angeboten werden und sie merkte, dass wir deutsch sind, kam sie spontan zu uns und gab uns eine kleine Führung in deutscher Sprache. Es war wirklich eine außergewöhnlich, nette, junge Frau. Vielen lieben Dank dafür!

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