28.12.-31.12.2023 Figueira-Budens, Algarve/Portugal

Hier auf dem Caravan Park in Figueira, Budens, Portugal gibt es nicht nur Tagesgäste oder Urlauber die ein oder zwei Wochen bleiben, sondern hauptsächlich „Langturner“.
So nennt man die Gäste, die länger als einen Monat bleiben. Manche überwintern und fahren dann wieder nach Hause, andere leben komplett in ihrem Camper, ziehen aber irgendwann weiter und wieder andere leben seit einigen Jahren schon hier auf diesem Caravan Park.
Er ist fest in deutscher Hand, nur eine Handvoll Langturner sind nicht deutscher Herkunft.
Die Vielfalt der verschiedenen Persönlichkeiten ist unteranderem der Grund, warum wir uns hier so sehr wohl fühlen. Von diesen Menschen möchten wir euch heute mal erzählen.
Einmal gibt es die Frau H., „die Hundemama“, die schon viele Reisen im Wohnmobil hinter sich hat. Nun lebt sie, mit zwei kleinen Hunden und einem Kater, hier im Park und ist vor kurzem vom Wohnmobil in einen Wohnwagen umgezogen. Sie hat des öfteren mal ein kleines Problem und fragt sich durch, wer ihr dabei helfen kann. Mittlerweile hat sie gemerkt, dass Alex in vielerlei Hinsicht für sie sehr nützlich sein kann. Auch wenn Frau H. hier auf dem Platz, mit ihrer Art nicht nur Freunde hat, wir kommen gut mit ihr aus. Zum Dank von Alex Hilfe hat sie uns auch schon mit Bier und mit ihrem Wissen über Portugal versorgt. Denn sie war mal knapp 2 Jahre mit einem Portugiesen zusammen und weiß deshalb sehr viel über Land, Leute und Kultur zu berichten.
Dann gibt es ein Pärchen, dass erst vor kurzem angekommen ist. Kennengelernt haben wir sie, als sie eigentlich nur ihr Frischwasser auffüllen wollten und der Herr W. uns gefragt hatte, ob wir einen passenden Adapter dafür hätten. Mittlerweile haben sie sich zusammen mit ihren beiden Katzen wohnlich eingerichtet und möchten viele Jahre hier bleiben. Auch er hat Alex handwerkliche Gabe schon erkannt und die Beiden können sich gut austauschen. Denn auch er selber macht alles selbst. Er war in einem Handwerksberuf selbstständig und ist somit alles andere als ungeschickt.
Das Pärchen ist sehr nett und wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen.
Gestern erst haben Herr A. und seine Frau entschieden, doch nicht nach einer Woche weiter zu reisen, sondern noch bis März zu bleiben. Ein sehr nettes Paar.
Die „Schönheit“, wie wir Herr N. nennen, wohnt direkt hinter uns. Aufgrund seines Verhaltens hat er den Namen von uns bekommen. Er hat auf den Platz ein paar Freunde. Zusammen sind sie gewöhnungsbedürftig aber einzeln sind sie alle in Ordnung. Zwei Monate ca. war er nun hier alleine, bis vor ein paar Tagen seine Frau nach geflogen kam. Er ist für uns einfach ein Nachbar und nicht mehr.
Der „Witwer“ reist seit Jahren durch die Welt. Früher alleine, dann mit seiner Frau und seit einiger Zeit leider wieder alleine. Er kann uns schöne Geschichten seiner Reisen aus den 70ger Jahren erzählen und auch von vielen anderen Ländern die er schon alle auch mal ohne Wohnmobil bereist hat. Trinkt gerne mal ein Gläschen Wein zu viel und gehört ebenfalls in die Gruppe der „Männerfreundschaften“ mit Herrn N. dem Schönen. Er allerdings gehört zu denen auf dem Platz, mit dem man gerne mal ein Schwätzchen hält oder ein Gläschen trinkt.
Der Herr P., auch er einer der Männerfreundschaften. Er ist mal ruhig, mal gesprächig, immer freundlich, kann auch viel handwerkliche Arbeiten, kennt sich mit allerlei Fahrzeugen aus und hat großes Interesse an Motorrädern, ein kleines Hobby von ihm. Wir können ihn irgendwie schlecht einschätzen. Mitte Januar geht es für ihn weiter nach Marokko.
Der „Seltsame“ ebenfalls aus der zur Männerfreundschaft.
Während seine Freunde, die er anscheinend letztes Jahr hier kennen gelernt hatte, schon da waren, kam er erst vor kurzem hier an. Er ist sehr anders als alle anderen Menschen. Nicht jeder ist erfreut ihn hier zu haben. Auch wir sind mit seiner Ordnung vor dem Camper nicht begeistert, da er damit einige Tiere anlockt.
Der Belgier auf unserem Platz ist ein absoluter „Sunnyboy“, egal wo er sich gerade befindet, man hört ihn immer irgendwo. Er redet nicht wie ein Buch, sondern wie eine Bücherei. Baut seine Sätze aus belgisch, deutsch und englischen Wörtern. Bastelt viel an der Innenausstattung seines Sprinters. Er hat ihn hauptsächlich hier auf dem Platz innen richtig schön und gemütlich auf seine Bedürfnisse ausgebaut. „Sunnyboy“ Herr P. geht jeden Tag joggen,( bevor der Morgen beginnt :-O) Sport ist ihm sehr wichtig. Hat immer ansteckend gute Laune und immer einen Tipp oder Rat und das ein oder andere Werkzeug für die Arbeiten an unserem WENNE. Eigentlich wollte er Anfang Januar weiter reisen, aber auch ihm gefällt es sehr gut hier, dass er seinen Aufenthalt nochmals verlängert hat. Wir freuen uns sehr darüber. Ein unglaublich toller Mensch.
Unser erster Eindruck von Herrn U. hat sich sehr zum Positiven geändert. Wir müssen dringend noch intensiv und zügig daran arbeiten, unsere Vorurteile gegenüber anderen abzulegen. Anfangs war er uns sehr unsympathisch. Doch auch er ist ein sehr Lieber, mit dem man gerne mal ein Schwätzchen hält.
Die Witwe, Frau R. ist das erste Mal alleine unterwegs. Ihr Mann ist nach langer Krankheit dieses Jahr verstorben und sie hat ihm versprochen wieder hier auf dem Platz, auf dem sie gemeinsam schon einige Jahre den Winter verbrachten, zu überwintern. Eine sehr, sehr liebe Frau.
Dann gibt es eine Portugiesin die schon lange Jahre auf dem Platz wohnt. Aufgrund der Sprachbarriere haben wir sehr wenig Kontakt zu ihr. Sie spielt eine Handplan.
Die Grundform einer Handpan besteht aus zwei zusammen geklebten Metallhalbschalen, einem zentralen Tonfeld, das auf der Oberseite von einem Kreis aus mindestens sieben Tonfeldern umgeben ist, und einer Öffnung auf der Unterseite. Man kann auf ihr mit den Handflächen trommeln oder Stöcke benutzen.
Sie spielt öfter damit und es ist herrlich ihrer Musik zu lauschen. Leider gibt es immer wieder Menschen, denen es nicht passt, wenn sie am Nachmittag gerade mal 15-20 min. auf diesem tollen Instrument spielt. Sehr schade.
Der Holländer auf dem Platz gehört eher zu den Menschen hier, zu denen wir nicht unbedingt Kontakt suchen. Er ist in Ordnung und immer freundlich. Auch er ist schon viele Monate da.
Herr A. fällt mit seiner riesigen Concord sehr auf.
Wochenlang wussten wir nicht welche Person zu diesem Fahrzeug gehört. An dem Grill Nachmittag, dem 1. Weihnachtstag, haben wir ihn kennen gelernt. Man kann mit ihm auskommen, auch mal ein Glas Wein trinken oder ein Schwätzchen halten, trotzdem ist er ein sehr eigensinniger Mensch. Genau so wie Herr S., der ehemalige Pauker auf dem Platz. Er ist auf dem anderen Teil vom Caravan Park, dort wo die kleinen Camper untergebracht sind. Er hat ein Zelt als Wohnzimmer, wie er sagt und schläft in seinem Auto.
Dann gibt es ein Pärchen, die können einen wirklich leid tun. Sie wollten eigentlich bis Mai hier bleiben. Ihr Hund allerdings ist nun krank geworden und braucht viel Ruhe und eigentlich wenig Sonne. Nun überlegen sie natürlich welchen Weg sie gehen können, damit es allen drei gut geht. Ein sehr sympathisches Paar. Während er, der einzige auf dem Platz, tatsächlich jeden Tag Home-Office macht, ist sie ständig unterwegs und zu einem Schwätzchen aufgelegt.
Ein Engländer, ein sehr ruhiger Mann, von dem man so gut wie nicht mitbekommt, dass er überhaupt da ist. Auch er lebt schon einige Zeit hier. Wenn man sich aber doch mal über den Weg läuft, ist er immer sehr freundlich.
Der „Schwabe“, wie viele andere Camper hier, ist auch er mit seinem Hund unterwegs. Telefoniert jeden Tag mit seiner Frau Zuhause, geht (außer zum Einkaufen) immer barfuß und spaziert jeden Morgen mit seinem Hund zum Strand um zu baden. Auch er passt sehr gut hier auf den Platz.
Die meisten Leute sind zwischen 45 und 80 Jahre alt.
Unsere Küken auf dem Platz sind ein junges Paar aus Rumänien. Immer freundlich, sehr unauffällig. Man merkt gar nicht wirklich das sie da sind. Und doch sind auch sie schon sehr lange auf diesem Platz.
Die Schweizerin ist ein ganz anderer Typ von Mensch.
Man spricht manchmal miteinander aber so richtig kommen wir nicht aneinander. Man respektiert sich aber. Auch sie fährt, zusammen mit Herrn P. Mitte Januar weiter nach Marokko.
Zu unseren ostfriesischen Freunden brauche ich nicht viel sagen. In den vorherigen Beiträgen kann man erkennen, wie gut wir mittlerweile befreundet sind. Wir haben sie total in unser Herz geschlossen und sie uns wohl auch. Mit ihnen verbringen wir sehr viel Zeit und haben sehr viel Spaß zusammen.
Es gibt natürlich noch andere Mitcamper, mit denen man nicht unbedingt auf einer Wellenlänge ist. Man respektiert sich. Das schöne trotzdem, auch von diesen Leuten kann man immer Hilfe bekommen, genauso anders herum.
Und dann gibt es ja noch Ulla. Die über 70 jährige Dame ist gerade in Deutschland und kommt am 8. Januar wieder zurück. Sie lebt seit 3 Jahren auf diesem Platz und ist dieses Jahr, nur um sich die Rente auf dem Weihnachtsmarkt etwas aufzubessern, nach Deutschland geflogen. Sie wird sich freuen uns nochmal zu sehen, denn bei ihrer Verabschiedung waren wir eigentlich sicher, Anfang Januar weiter zu ziehen.
Das Personal vom Platz ist im großen und ganzen in Ordnung. Angela ist super, immer freundlich, immer hilfsbereit, immer für ein Schwätzchen zu haben. Eine ganz Liebe von der Rezeption. Ihre Kollegin ist auch sehr nett. Bisher war sie nur selten zu sehen, deswegen hatten wir noch nicht so viel Kontakt zu ihr. Der Chef persönlich ist…sagen wir mal…gewöhnungsbedürftig. Angestellte sowie Camper, hat man das Gefühl sind froh, wenn er sich nicht auf dem Platz aufhält. Bald hat er Urlaub und ist für einen längeren Zeitraum nicht anwesend. Das finden alle sehr entspannend.
Zu guter Letzt gibt es noch unseren Platzwart. Er und seine kranke Frau leben auf dem Caravan Park und sind 24/7 für uns alle da. Manchmal ist er sehr streng, z. B. wenn es um die Ruhezeiten geht. Manchmal sehr gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben. Manchmal aber auch schlecht gelaunt, das man daran erkennt, dass er sehr knapp grüßt, wenig redet und irgendwie abwesend wirkt.
Alles in allem fühlen wir uns total wohl hier.

Natürlich waren wir auch nicht untätig was die Arbeiten an WENNE betrifft. Langsam geht es an die Deco. Die Lampen, mit ihrem warmweißem Licht im Küchenbereich, wurden mit hellen, kaltweiß leuchtenden ausgetauscht. Uns war es einfach für die Küche zu dunkel. Jetzt können wir jede einzelne Lampe separat steuern, dimmen und sie haben blaues Nachtlicht.

Die gleichen Lampen wurden auch im Eingangsbereich verbaut. Und auch für gemütliche Stunden wurde Beleuchtung angebracht.

Silvester haben wir ganz ruhig verbracht. Auf dem Stellplatz hat sich eine kleine Gruppe zum feiern getroffen, doch wir verbrachten die Zeit lieber mit unseren Freunden. Zusammen hatten wir viel Spaß mit spielen, lachen und erzählen. Es war ein sehr schöner, gemütlicher Abend. Um 24 Uhr hatten uns unsere Freunde mit Wunderkerzen ausgestattet, man hörte in der Umgebung ein bisschen Feuerwerksgeböller, nur gesehen haben wir fast keine. Knapp 10 min. später war alles vorbei.
Trotzdem hatten wir einen wirklich schönen Silvesterabend, bis wir gegen 3 Uhr dann ins Bett gefallen sind.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.
Faul haben wir den Tag bis 16 Uhr verbracht. Dann hat Iris sich mit unserer Freundin auf der Wiese des Parkes zur Terraband Gymnastik getroffen. Ein bisschen Fitness kann nicht schaden und ein Aufbau der Folgen von Iris Schulter und Arm Verletzung durch den Sturz mit dem Motorrad im April ’23 ist nun wirklich dringend erforderlich. Immer noch hat sie manchmal große Schmerzen.
Mal schauen ob die beiden ihren Vorsatz, ab heute jeden Tag, außer sonntags zu trainieren, wirklich einhalten werden. Iris macht schon länger verschiedene Aufbauübungen, allerdings leider nicht ganz so konsequent.

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