Hier mitten in der Bergen, umgeben nur von Natur und Wildnis, sind wir an unserem ersten Host bei Paco angekommen. Die Idee ist, für Kost und Logis zu arbeiten.
Wir haben uns in dem „Workaway“ Portal angemeldet und haben somit Zugriff auf weltweite Hosts die einem Arbeit anbieten und man als Lohn eine Übernachtungsmöglichkeit und Essen bekommt. Wenn man seinen Standort freischaltet, wird man auch manchmal direkt von einem Hostanbieter angeschrieben.
Leider ist unsere erste Erfahrung auf der Finca von Paco nicht so toll. Die Natur ist super schön.
Der Garten, bzw. das Grundstück ist in Ordnung. Es herrscht hier ein heilloses durcheinander aber außerhalb der Finca kann man es schon gut aushalten.
Allerdings finden wir keine Worte für das, was uns in der Finca erwartet hat.
Überall im Haus ist es so schmutzig. Es ist wirklich nicht in Worte zu fassen. Aus Respekt vor Paco wollen wir diese schrecklichen Eindrücke nicht online stellen. Wir hoffen auf euer Verständnis.
Als wir den ersten Schreck hinter uns hatten, unsere Motorräder in den Schatten stellen und unser Gepäck in unser Zimmer bringen wollten, musste Alex feststellen, dass sein Motorrad keinen Strom mehr bekommt. Somit mussten wir es in den Schatten schieben. Wir hatten eine schlaflose Nacht, weil die Gedanken mal bei Alex Motorrad waren, ob man es hoffentlich reparieren kann und nicht noch etwas größeres kaputt war und mal bei dem ganzen Chaos im Haus.
Am nächsten Morgen hat Alex als erstes nach seiner AT geschaut.
Nachdem er ausschließen konnte, dass die Batterie leer war, ging die Suche nach dem Übeltäter weiter.
Dazu musste der gerade vollgetankte 43 Liter Tank runter, damit Alex sich die Sicherungen und Stecker anschauen konnte.
Das Problem war gefunden! Die Kontakte der Stecker waren, warum auch immer, verschmort.
Alex hat die Stecker ausgetauscht und wieder zusammen gebaut. Selbstverständlich nicht so professionell wie er es Zuhause getan hätte, sondern mit den Mitteln, die hier unterwegs so möglich sind.
Am Ende hat alles funktioniert und das Motorrad bekommt wieder seinen Strom.
Der Plan war eigentlich, dass wir hier bei Paco 2 Wochen lang aushelfen werden.
Aufgrund des Chaos in der Finca, haben wir sehr lange darüber geredet und nachgedacht, ob wir hier weiter bleiben möchten.
Auf der einen Seite möchten wir Paco, der wirklich sehr nett ist, nicht im Stich lassen. Andererseits wollen wir schon auch Spaß haben und uns zumindest etwas wohlfühlen.
Das wir auf unserer Reise den gewohnten Standard nicht haben werden ist uns schon klar. Auch das uns vielleicht nicht alles gefallen wird. Wir denken schon auch, dass wir uns gut anpassen können und von der Arbeit her sind wir uns auch für nichts zu schade.
Aber mit diesem Haushalt klar zu kommen, das funktioniert einfach nicht. Ich habe kurz mal überlegt, ob ich anfangen soll, ein bisschen Ordnung im Haus zu schaffen aber das ist einfach nicht möglich. Die Nahrungsmittel liegen einfach in der Küche rum. Man hat das Gefühl die laufen schon weg. Im Bad gibt es absolut kein sauberes Fleckchen um was abzustellen oder ein Handtuch aufzuhängen. Für uns war also am Sonntagabend klar, wir werden uns am nächsten Tag verabschieden.
In der kurze der Zeit haben wir trotzdem einige Arbeiten erledigen können.
Zum einen haben wir uns um den Gemüsegarten gekümmert.
Im Hühnerstall haben wir abends die Eier geholt und den Hühnern Futter gegeben.
Auch um die Hunde, Tina, Chico und Kaffee haben wir uns gekümmert.
Auch ein paar Gerätschaften konnte Alex reparieren. Denn fast jedes Gerät bzw. Werkzeug, sogar ein Teil des Herdes ist hier kaputt. Einen Kühlschrank gibt es gar nicht erst.
Eine der größeren Aufgaben wäre es gewesen, das Wasser aus diesem Pool zu bekommen. Die roten Fliesen müssen entfernt und der Pool trocken gelegt werden, damit er dann einen neuen Anstrich und neue Fliesen bekommen kann.
Da das Wasser nicht verschwendet werden soll, wird es in einem Kanister gesammelt und zum gießen verwendet. Bis dann wieder Platz in diesem einen Kanister ist dauert und somit das Projekt mit dem Pool auch.
In diesem „Technikraum“ vom Pool gibt es eine Pumpe die das Wasser in den Kanister befördern soll. Wir mussten feststellen das die Verbindungen der Rohre, durch die das Wasser gepumpt werden soll, falsch angeschlossen waren. Dieses Problem konnte Alex aber gut lösen.
Diesen Kanister konnten wir schlussendlich mit einem Teil des Poolwassers befüllen.
Das mit dem Pool wäre tatsächlich eine Interessante Herausforderung geworden, doch unsere Entscheidung stand fest.
Trotz allem sind wir dankbar für diese Erfahrung hier. Es gibt für alles einen Grund und man kann aus allem etwas lernen.
Morgen geht es dann weiter, wohin genau wird sich zeigen 🙂