06.10.-08.10.2023 Esposende/Portugal

Das ist unser Stellplatz für heute. Ein großer Parkplatz mit Frischwasser und Entsorgungsstation. Ca. 900m vom Stadtkern entfernt. Hinter der „Hilfspolizei“. (Die nennen sich so, weil sie von der Kommune sind, aber viele Rechte haben, wie die Polizei auch. Sie dürfen auch Strafen bis zu 300.- belangen) und dem Busbahnhof. Hier haben die vielen Camper viel Spaß. Sie lachen, reden, sitzen zusammen, bereiten draußen ihre Speisen zu und einige haben ihre Markisen ausgefahren. Ob das wirklich so erlaubt ist können wir nicht sagen, meist ist es auf solchen Stellplätzen verboten. Wir finden es toll und freuen uns. So hat man dann noch mehr Kontakt zu den einzelnen Personen. Es steht hier auch ein Heidenheimer Wohnmobil. Es sind Rentner aus Bolheim. Mal schauen ob wir uns noch öfter unterwegs treffen. Man trifft auf der Reise immer wieder den ein oder andern Camper von den vorherigen Stellplätzen. Das ist auch immer wieder nett.
Bis wir heute allerdings an diesem Platz angekommen sind, haben wir so einiges erlebt…

Ursprünglich wollten wir nur 10km weiter nach Viana do Castelo fahren. Wir waren uns sicher, dass der Stellplatz am Hafen alles hat was wir brauchen. Unser Abwassertank und unsere Toilettenkassette war voll, da der letzte Stellplatz keine Möglichkeit zur Entleerung hatte. Leider hatten wir uns wohl getäuscht. Also wollten wir noch 5 km weiter zu einem anderen Stellplatz fahren. Dafür müssten wir eigentlich nur eine Brücke über den Fluss überqueren, doch für uns mit WENNE und 7,5 t, war das nicht möglich.
Wir sind 3x durch die Stadt gefahren um festzustellen, dass dieses Schild mit Durchfahrt Verbot für 3,5 t über diese Brücke, uns eine Überfahrt einfach unmöglich macht. Denn das war die einzige Brücke in der Stadt. Wir mussten also eine andere Strecke wählen und konnten erst knapp 26 km weiter über eine andere Brücke, diesen Fluß überqueren.
In Portugal gibt es nicht sehr viele offizielle Stellplätze mit Servicebereiche (Frischwasser und Entsorgungsstation), selten gibt es nur Entsorgungsstationen mit Frischwasser aber da darf man dann nicht übernachten. Sehr oft gibt es Parkplätze ohne jeglichen Service, die es erlauben dort Tag und Nacht stehen zu bleiben. Deswegen haben wir uns im Vorfeld schon mal eine kleine, ungefähre Route mit offiziellen Camperstellplätzen und auch nur Entsorgungsstationen ausgesucht, für den Fall, wenn die Stellplätze belegt sind, dass wir dann gleich Alternativen haben. In Portugal wird von der Polizei streng kontrolliert, ob man korrekt steht oder verbotenerweise irgendwo übernachten möchte.

Da wir also diesen Umweg über den Fluß nehmen mussten, entschieden wir uns, die reine Entsorgungsstation gleich nach der Überquerung anzusteuern.

Da wir schon öfters die Situation aufgrund des Gewichtes von WENNE hatten und uns der Navi einen anderen Weg leitete, trauten wir dem Navi auch dieses Mal und fuhren an dem Schild der Entsorgungsstation mit dem Hinweis 200m rechts vorbei. Dieses Mal ein fataler Fehler.

Unser Navi führte uns diesen Weg entlang. Schon paarmal sind wir kuriose Stecken gefahren und dachten uns erst nichts dabei.
Umdrehen?!?! Keine Chance! Es blieb uns also nichts anderes übrig als irgendwie mit unserem 8 Meter WENNE, diesen tollen, schmalen Weg wieder zurück auf die Straße zu fahren 🙁
Nachdem wir dann dem Schild der Entsorgungsstation doch gefolgt sind haben wir die sie erfolgreich erreicht. Doch diese Abwasserrinne war so schmal eingezäunt, dass wir nicht durchgepassten :-0
Gut das sie Abwasserentsorgung auch mit einem Eimer funktioniert. Muss man halt ein paar mal mit dem vollen 10l Eimer laufen, bis der 60l Tank leer ist.

20 km weiter erreichten wir den Stellplatz, der erst für die nächsten Tage geplant war.
Viel Platz und mit Service, Supermarkt, Baumarkt, Werkstatt, Tankstelle und eine Möglichkeit Wäsche zu waschen.
Schnell war klar, hier wollen wir nicht bleiben, obwohl der Platz im Prinzip nicht schlecht war. Wir nutzten die Gelegenheit aber um die Wäsche, für 8 Euro, mal wieder gründlich durchzuwaschen. Schauten uns den Supermarkt „Intermarche“ an (die Intermarche bieten öfters Stellplätze für Camper an) und machten uns einen Kaffee mit Schokocroissant.

Nach knapp einer Stunde Pause fuhren wir weiter und versuchten unser Glück an dem ursprünglich gedachten Stellplatz direkt am Hafen, kurz nach der Brücke, die für uns nicht befahrbar war.
Alles ziemlich eng hier. Leider waren alle Plätze schon belegt und wir mussten in einer Sackgasse umdrehen, die nicht wirklich breiter war als diese hier auf den Bildern.
Nachdem dann das Wendemanöver irgendwie geklappt hat fuhren wir nochmal weiter zum nächsten Stellplatz unserer Liste. Nach dem chaotischen Tag heute kamen wir dann, zu allem Überfluss auch noch an einem Motorradunfall vorbei. Hoffentlich war der Fahrer nicht wirklich schwer verletzt worden.
100km und 7 Stunden später, kamen wir endlich an unserem Schlafplatz für die nächsten zwei Nächte an.

Portugal ist sehr schön. Die Bauweise unterscheidet sich sehr von der in Spanien oder Frankreich. Die Straßen sind oftmals sehr eng und ziemlich schlecht. Selbst wenn es einen Mittelstreifen auf der Fahrbahn gibt, heißt es noch lange nicht, dass die Fahrbahnseiten auch breit genug für normale Autos ist. Unsere Geschwindigkeit ist zwischen 40 und 60 h/km. Aber wir haben ja Zeit 😉
Wir hatten gehört, dass es für jeden Camper in Portugal deswegen besser sei, sich ein LKW Navi zuzulegen um nicht zur Attraktion der Stadt zu werden.
Wir haben diese Truck App und trotzdem sind wir gleich zweimal heute zur Attraktion geworden 🙂 Doch seit heute können wir sagen, die Portugiesen sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit.
Jetzt sind wir gespannt darauf, was für Abenteuer uns in Portugal noch erwarten.

Wir haben uns die kleine Stadt angeschaut. Außer einem kleinen Lebensmittelmarkt war uns nicht viel geboten. Somit verbrachten wir den restlichen Tag gemütlich am Camper.

Als wir am nächsten Morgen an der Versorgungsstation standen kam ein junges, italienisches Pärchen auf uns zu. Wir trafen die Beiden in Tao, im Maronenwald, mit ihnen standen wir ganz alleine dort. Hier stehen so viele Wohnmobile, dass wir uns gar nicht gesehen hatten.

Wir dachten eigentlich, dass es eine gute Idee ist sonntags weiterzufahren, da wahrscheinlich nicht viel LKW Verkehr sein wird und wir so entspannter durch die engen Straßen fahren können. 

LKWs waren tatsächlich nicht unterwegs, dafür gefühlt alle anderen. Hier haben die Einkaufsläden 24/7 geöffnet und überall waren Flohmärkte.

Für die nächste Nacht bleiben wir hier auf dem Intermarche Parkplatz stehen. Es werden ein paar Stellplätze für Wohnmobile angeboten inkl. Versorgungsstation. Auf solchen Plätzen steht man nicht sehr gemütlich aber für eine Nacht ist es für uns in Ordnung.

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