25.05.-31.05.2025 Norden von Deutschland, Überfahrt von Rostock-Trelleborg

Am Sonntag war der Plan bis nach Wismar zu fahren. Leider hatte WENNE andere Pläne und Probleme mit der Kupplung bekommen. Irgendwo auf der Strecke nach Wismar fanden wir eine Iveco Werkstatt und stellten uns über Nacht auf deren Hinterhof.
Am Montag gleich in der Früh stellte sich heraus, dass es keine offizielle Iveco Werkstatt war. Wie so oft hat man das Gefühl, die haben keine Lust auf unseren Oldtimer, denn sie wimmelten uns gefühlt mit sämtlichen Ausreden ab. Immerhin bekamen wir eine Adresse in Bergeshagen zu der wir uns sofort auf den Weg machten. Das Problem der Kupplung wird zunehmend schlechter und wir hofften noch dort anzukommen.

Ingo war sehr freundlich und nett und nahm sich unser Problem an. Er setzte uns in die „Fahrerlounge“ indem wir uns erstmal einen Kakao gönnten und warteten… und warteten… und noch ein Kaffee…und weiter warten…

Das Problem ist für das Baujahr eine passende Kupplung zu finden. Ingo und sein Kollege wollten sich dann mal das Fahrzeug anschauen, um zu sehen, wie man am besten an die Kupplung ran kommt, da sie dachten, dass man aufgrund des Aufbaus die Kabine nicht kippen kann. Umso begeisterter waren sie, mit der Info, dass es möglich wäre. Allerdings, da wir und sie ja auch keine Ahnung haben, wie es am besten funktioniert die Wohnkabine nach hinten zu ziehen, entschieden sie, sobald das Ersatzteil da ist, es ohne Kippen der Kabine einzubauen.
Dann wieder warten, warten, warten. Cappuccino und Kaffee trinken.
Nachdem sie ca. 3,5h ohne Erfolg versucht hatten, an ein passendes Ersatzteil zu kommen, hieß es, sie haben nun Iveco direkt angeschrieben und warten darauf die passende Teilenummer zu bekommen.
Da das noch ein ganzes Weilchen dauern kann, fuhren wir vor die Werkstatt auf einen Parkstreifen, wo wir auch nachts stehen können.

Wir hatten Hunger, waren ein wenig frustriert und hatten keine Lust zum kochen. Also gingen wir um die Ecke zur „heißen Theke“ und haben uns für ein paar Euro 2 übervolle Teller vom Tagesmenü geholt. Der ebenfalls sehr nette Verkäufer meinte noch, wir können gerne Nachschlag haben. Doch nach dieser ersten großen Portion waren wir satt. Insgesamt gab es 5 oder 6 Tagesessen, doch vieles war schon aus und somit entschied Alex sich für Chili und ich mich für Hühnerfrikassee.

Noch vor 14 Uhr mussten wir unsere Fähre umbuchen, denn nur bis 24 Stunden vor Abfahrt ist dies möglich.
Eine Stornierung kam für uns nicht in Frage, da wir keinen Anspruch auf Rückerstattung hatten. In der Hoffnung, dass dieses Mal alles klappt, die Werkstatt zeitnah eine neue Kupplung für uns besorgen kann und einen zügigen Einbau, buchten wir die Fähre um.

Am nächsten Tag gegen 14 Uhr bekamen wir bescheid gesagt, dass die Werkstatt zumindest mal die Teilenummer gefunden hat und sich nun auf die Suche nach der passenden Kupplung machen wird.
Am Mittwoch Vormittag dann endlich die Aussage am Freitag um 6:45 Uhr sollen wir unser Fahrzeug in den Hof fahren, damit sie die neue Kupplung einbauen können. Während unserer Wartezeit ist Alex noch aufgefallen, dass mal wieder der Ölwechsel fällig ist. Die Werkstatt war natürlich bereit auch dieses gleich mitzumachen.

Viel ist in der Zwischenzeit bei uns nicht passiert. Es regnet und gewittert immer wieder. Am Donnerstag war es etwas freundlicher. Wir verbrachten also die meiste Zeit im Wohnmobil. Spielten Spiele, hörten Musik, schauten einen Film, lasen, backten Kuchen und Brot und hatten uns über Gott und die Welt unterhalten.

Am Freitag standen wir dann pünktlich um 6:45 Uhr im Hof von der Iveco Werkstatt in Bergeshagen.
Um 7 Uhr hatten die Mechaniker angefangen die neue Kupplung einzubauen und auf unseren Wunsch auch gleich einen Ölwechsel mitgemacht. Da es hier in der Umgebung nichts besonderes gibt außer Industrie, beschlossen wir in der „Fahrerlouge“ zu warten. 

Nach knapp 7 Stunden fuhren sie unseren WENNE wieder aus der Halle raus. Ca. 30 min. später und ein paar Euros ärmer, waren wir endlich wieder unterwegs.

Ein herzliches Dankeschön geht an das Team von Iveco in Bargeshagen. Die freundlichen und immer positiven Mitarbeiter hatten alles daran gesetzt, dass es für uns so zügig wie möglich weiter gehen kann.

Auch ein Dankeschön dafür, dass wir unseren Wassertank mit Frischwasser auffüllen durften.

Kurz vor Rostock stellten wir uns auf einen großen Parkplatz bei dem Ostsee Park. Füllten noch einmal unsere Vorräte auf, tankten für 1,44.- randvoll und suchten einen Waschsalon auf.

Die Gegend bei dem Waschsalon war, sagen wir mal, etwas merkwürdig. So blieb Alex lieber bei WENNE und ich bin in den Waschsalon gegenüber gegangen.

Ich hatte eine nette Begegnung mit einem Herren, der eine Reinigungsfirma besitzt. Wir kamen so ins Gespräch und er legte mir ans Herz, auf diesem Parkplatz lieber nicht zu übernachten. Er meinte es gäbe hier seltsame Gestalten und es sei sehr gefährlich dort.

Das hatten wir allerdings sowieso nicht vor.

Alex hingegen machte eine nicht so angenehme Begegnungen. Ein Mann blieb bei ihm stehen und erzählte von damals der DDR und wie sein Leben sich verändert hat. Er lebt vom Staat und naja, er erfüllte quasi das Klischee eines typischen Sozialhilfeempfängers. Aber er war freundlich und nett. Hatte wahrscheinlich einfach mal jemanden zum Reden gebraucht.

Später sah ich eine Frau mit Kinderwagen bei Alex stehen. Er erzählte mir, den Kinderwagen hatte sie wohl eher als Stütze dabei, denn sie hatte schon ein paar Promille zu viel. Erzählte Alex von ihrem schlechtem Mann und fragte ihn,  ob er ihr nicht behilflich sein kann eine Wohnung zu suchen und den Umzug zu organisieren. Als Alex verneinte wollte sie Geld. Aber Alex gab ihr keins. Sie wollte Alex Glücksbringer der am Spiegel hing, seinen Ring am Finger, sogar unsere Aufkleber die an WENNE kleben wollte sie abkratzten und bei sich aufkleben. Alex hatte Mühe diese Person wieder loszuwerden. 

Nachdem der Trockner nach 40 min. die Wäsche immer noch nicht getrocknet hatte, gab ich auf und ging zurück zu Alex. Danach fuhren wir aus diesem chaotischem Viertel wieder raus auf einen großen Parkplatz bei einem Einkaufszentrum um die Nacht dort zu verbringen.

Am nächsten Tag ging unsere Fähre um 14:15 Uhr von Rostock nach Trelleborg… Dachten wir…
Als wir um ca. 11:15 Uhr uns in der Reihe zum selbst Check-in stellten, bekamen wir die Info, dass die Fähre sich um 2 Std. verspätet.

Als wir dann einchecken konnten hatten wir Glück und standen im Boarding Bereich in einen der vielen Reihen mit ganz vorne. Somit war das Warten nicht ganz so langweilig, da man das Treiben in diesem Bereich beobachten konnte. Kurz nach 15 Uhr kam eine Fähre von ttline eingefahren und wir dachten alle, dass es unsere sei. Als alle Fahrzeuge rausgefahren waren und sie ohne uns wieder ablegte, ging das Warten weiter.

Ca. eine Stunde später kam dann unsere ttline Tinker Bell. Kurze Zeit später durften wir einfahren und um 17:30 Uhr ging es mit über 3 Stunden Verspätung los.

Ich war sehr froh, daß der Seegang sehr ruhig war und meine anfängliche Panik verflog nach einer Weile. Nur der Puls ging bis zum Schluss auf Hochtouren 🙈

Nach knapp 6 Stunden war es dann soweit und unser Abenteuer in Schweden konnte beginnen.
Wir fuhren erstmal fast eine halbe Stunde vom Fährhafen in Richtung Norden Schwedens. Für diese erste Nacht stellten wir uns auf einen einfachen Parkplatz in der Nähe eines Sees.
Wir sind sehr gespannt auf das was ab jetzt auf uns zukommen wird.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Andrea

    Oh je, da habt ihr ja einen Streifen mitgemacht… Ich freue mich so für euch, dass doch noch alles geklappt hat!! Ich bin schon ganz gespannt auf Schweden! Fühlt euch gedrückt LG Andrea

    1. Iris und Alex

      Hallo Andrea,
      ja das war tatsächlich dumm gelaufen. Aber irgendwie geht es dann doch immer wieder.
      Wir hatten zwar einen verrückten Start für Schweden, dafür wird es jetzt bestimmt umso schöner 😉
      Liebe Grüße zurück
      Iris und Alex

  2. Rainer

    Moin ihr Lieben, man – was für eine Tortour. Schön, dann hat doch alles noch geklappt. Das ist leider nichts für mich – hätte total am Rad gedreht. Schweden wird euch sehr gut tun und bis dahin habt ihr alles vergessen. Schweden ist soooooo schööööön. Euch eine Gute Zeit. Kirsten und Rainer mit Xispeta und Pepito 👫🐕🐕🚐🍀

    1. Iris und Alex

      Moin ihr 4, ja wir waren tapfer und haben durchgehalten. Es ist soo herrlich in Schweden, ihr wisst es ja selber.
      Wir genießen jede Minute, vor allem wenn die Sonne scheint 😉
      Ganz liebe Grüße
      Iris und Alex

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