Nach 2 Nächten auf dem Stellplatz in Moncófar fuhren wir entspannte knapp 200 km weiter in ein kleines Dorf namens El Masroig. Eine katalanischen Gemeinde in der Provinz Tarragona im Nordosten Spaniens mit 479 Einwohner.
Der Ausblick ist herrlich. Es liegt mitten in einem Weinanbaugebiet.
Direkt gegenüber vom Stellplatz gibt es eine Weinkellerei. Dort sollte man sich an-und wieder abmelden. Sonntags haben sie bis 14 Uhr geöffnet, da wir genau 4 min. nach Feierabend ankamen hatten wir uns erst am nächsten Morgen gemeldet. Alles verlief ohne Probleme. Man bekommt durch die Anmeldung eine vergünstigte Führung und darf 3 Weine verkosten. Die Führung und Verkostung haben wir nicht gemacht. Doch einen Karton Wein mit 6 Flaschen für 20.-€ fanden wir ein tolles Angebot. Wir sind absolut keine Weinkenner, trotzdem mussten wir mal probieren ob sich ein Kauf dieser 6 Flaschen auch lohnt. Geschmäcker sind schließlich ziemlich verschieden.
Die Nacht war sehr ruhig, dunkel und kalt.
Nachts haben wir in der letzten Zeit einstellige Temperaturen. Tagsüber ist es mal bewölkt und mal sonnig zwischen 16 und 20 Grad. Das sind wirklich angenehme Temperaturen.
Nachdem wir uns am nächsten Morgen in der Weinkellerei angemeldet und den Wein besorgt hatten, spazierten wir noch durch das kleine Dorf. Es gibt eine öffentliche Schule und einen kleinen Sportplatz, ein Restaurant und Bars, einen Arzt und eine Apotheke. In der kleinen Bäckerei haben wir für 2.50.- ein Brot und ein großen Napolitana, ein mit Schoko gefülltes Gebäck gekauft. Sehr viel mehr gibt es nicht. Wir haben nicht einmal ein kleines Lebensmittelgeschäft gefunden.
Trotzdem ist es ein sehr schönes und authentisches Dorf. Uns hat es sehr gut gefallen. Die Menschen sind sehr nett, fröhlich und hilfsbereit.
Die Kirche Sant Bartomeu ist das Hauptgebäude des Dorfes und ihrem Schutzheiligen Sant Bartomeu gewidmet. Dies ist ein relativ moderner Tempel, der dank des Mutes und Enthusiasmus der Anwohner errichtet werden konnte, die mit ihrer Arbeitskraft und großzügigen Spenden zu seiner Verwirklichung beitrugen und dabei große und schwerwiegende Schwierigkeiten bei der Fertigstellung überwanden.
Einer der Gründe, weshalb im Jahr 1829 mit dem Bau begonnen wurde, war die zunehmende Bevölkerung und damit auch die Zahl der Gläubigen. Verschiedene politische und kriegerische Ereignisse führten jedoch zu einer Unterbrechung der Arbeiten und erst 30 Jahre später konnte der Bau wieder aufgenommen werden. Erst im Jahr 1886 läutete man die ersten Glocken auf dem bis heute genutzten Glockengiebel.
Später sind wir zum Emirate de la Mare de deu de le pinyeres gelaufen.
Die heutige Einsiedelei war ursprünglich ein größeres Gebäude, nämlich die mittelalterliche Kirche der verschwundenen Stadt Las Pinyeres, von der nur noch die Fassade und die Mauern übrig sind.
Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil umgebaut. An Ostern feiert das gesamten Dorf El Masroig heute noch das jährliche Fest zu Ehren des Verge de les Pinyeres.
Im Garten der Emirata machten wir eine Pause und haben den Blick auf die Sierra de Montsant, die im Hintergrund zu sehen ist, genossen.
Wir hatten einen schönen Tag hier in Masroig.
Nach einer Nacht ging es weiter durch die katalanische Region.
In der Provinz Barcelona angekommen konnten wir im Hinterland immer wieder die beeindruckende Bergkette des Montserrats Gebirges sehen.
Den ersten Stellplatz, den wir angesteuert hatten fanden wir nicht besonders toll. Der Boden war sehr schräg und die Gegend hat uns überhaupt nicht gefallen. Wir entschieden uns zur Weiterfahrt. Knapp 10 km weiter fanden wir einen guten Platz für eine Nacht.
Die nächsten 2 Nächte verbrachten wir dann in einer kleinen Stadt bei Girona.
Diese Gegend gehört schon zu den Pyrenäen. Am ersten Tag sind wir um die 5km in Decathlon gelaufen. Wir hatten bereits im Süden Spaniens mal einen Campingtisch gesehen, der uns gefallen hat. Leider war er bisher überall ausverkauft. Dieses Mal hatten wir Glück. Auch eine neue Motorradplane haben wir bei einem Motorrad laden günstig bekommen. Am nächsten Tag sind wir gleich nach dem Frühstück in die 5 km in die Gegenrichtung spaziert, in ein Einkaufscenter zu Bummeln.
Der Weg zu diesem Einkaufscenter war nicht schön. Girona selbst fanden wir ganz gut. Aber in der Gegend heute waren hauptsächlich Menschen arabischer Abstammung. Es steht sehr viel auf arabisch an den Läden und die Leute reden in ihrer Sprache. Man sieht viel Armut, dementsprechend sind auch die kleinen Gassen nicht angenehm zu laufen. Man fühlt sich nicht wie in Spanien.
Das Einkaufscenter war ganz gut und wir waren erfolgreich. Ein paar Kleidungsstücke waren dringend notwendig.
Unseren letzten Stopp in Spanien haben wir kurz vor der Grenze in La Jonquera gemacht.
Für uns hieß es bisher immer: Wir tanken nicht wenn wir müssen, sondern wo es günstig ist. Deswegen haben wir noch einmal den Tank randvoll gemacht, bevor es dann endgültig nach Frankreich geht.
Wahrscheinlich wird es für lange Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass wir so günstigen Diesel bekommen.
Unser TÜV an WENNE ist bereits im August 2024 abgelaufen. Somit müssen wir den ersten TÜV anfahren, sobald wir nach Deutschland reinfahren. Für Dienstag nächste Woche haben wir einen Termin vereinbart. Das heißt für uns, dass wir uns in Frankreich nicht lange aufhalten werden. Trotzdem haben wir uns nur knapp 300km pro Tag vorgenommen, dann können wir entspannt nach einem Schlafplatz Ausschau halten und gemütlich kochen.
Auch wenn Frankreich und wir wahrscheinlich niemals Freunde werden, landschaftlich ist es richtig schön hier.
Heute haben wir nach ca. 4 Stunden einen Fahrerwechsel gemacht. Wir mögen keine Autobahnen fahren, allerdings sind hier und da auch mal sowas wie Schnellstraßen dabei. Doch wir fahren im Schnitt trotzdem nur 70/80 h/km, somit brauchen wir für eine Tagestour allgemein immer etwas länger. Nach insgesamt 7 Stunden Fahrt waren wir in Frankreich in Saint-Paul-le Jeune, in der Region Anvergine-Rhöne-Alpes auf unserem Stellplatz angekommen.