Nach einem faulen Sonntag haben uns unsere Freunde noch auf einen Drink eingeladen. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese beiden kennen lernen durften. Diese kurze Zeit, die wir miteinander verbracht haben, haben wir sehr genossen.
Bevor wir am Montag zum nächsten Tagesziel starteten, haben wir noch einen Stopp zum Einkaufen eingelegt. Als wir auf dem Parkplatz aus WENNE ausgestiegen sind, hörten wir ein komisches Geräusch, ein Zischen, so ähnlich. Minutenlang suchten wir die Ursache. In der Nähe vom Tank? Irgendeine undichte Stelle? Ein Reifen? Alex meinte irgendwas mit der Bremse vielleicht. Dann fiel ihm plötzlich ein, das er eventuell die Handbremse nicht angezogen hat. Und tatsächlich war es so. Kaum war diese angezogen, war das Geräusch weg. Wieder haben wir etwas dazugelernt 😉
Nach dem Einkauf ging es dann knapp 300 km weiter. Eigentlich wollten wir bis Aguilas fahren. Aber unser Navi hat mal wieder seine eigene Launen gehabt. Nachdem wir zu spät erkannten, dass er uns Richtung Wüste Tabernas leitet und nicht in die Richtung, die wir wollten, beschlossen wir am Stellplatz Route 66 zu übernachten. Im Sommer waren wir ein paar Tage dort. Somit wussten wir, daß der Stellplatz ganz angenehm ist.
Am nächsten Morgen ging es dann nach Aguilas weiter. Unser Ziel war die Servicestation Anibal. Sehr beliebt bei Reisenden. Unter anderem ist es ein Stellplatz für 15€ pro Nacht. Man kann dort seine Ver- & Entsorgung machen und sein Wohnmobil waschen. Es gibt eine Tankstelle und es werden dort Gasflaschen wieder befüllt, auch Deutsche. Das ist eigentlich nicht erlaubt, aber hin und wieder findet man Gastankstellen, die es trotzdem anbieten. Für 22.- Euro war es für uns günstiger als in Deutschland.
Danach fuhren wir ein paar Kilometer weiter um unsere große Wäsche zu erledigen. Das heißt, von der Bettwäsche über Kleidung bis zu Handtücher wird alles in einem Wäschesalon durchgewaschen. Gefunden haben wir einen Waschsalon an einer Tankstelle in Aguilas. Dort haben wir dann auch noch unsere spanische Gasflasche für 17.- getauscht. Nachdem wir vor kurzem den Diesel von unseren Spritkanistern in unseren Tank gefüllt hatten, nutzen wir den günstigsten Preis und füllten auch diese wieder auf.
Nachdem die Wäsche nach knapp 1 Stunde fertig war fuhren wir noch ca. 50 km weiter. Weg von der Küste auf einen kostenlosen aber offiziellen Stellplatz.
Die Gegend hier in der Region Murcia ist ziemlich trostlos und durch die trockene Erde sehr staubig. Man hat das Gefühl, daß dieser Sand, dieser Staub, sich wie ein Dunstfilm in der Luft verteilt.
An vielen Brücken, Straßen und Abhänge wird fleißig gebaut und gearbeitet. Die Wassermassen vom Herbstunwetter haben sehr viele Schäden angerichtet. Auch einige Stellplätze sind aufgrund dessen gesperrt, nur zum Teil befahrbar oder die Versorgungsmöglichkeiten sind defekt.
Im Gegensatz zum letzten Sommer, als wir hier in der Gegend waren, sind die Wasser Auffangbehälter/Speicher gefüllt und in dem ein oder anderen Flussbett fließt ein wenig Wasser. Trotzdem ist die Landschaft trostlos und öde anzusehen. Für uns ist kein Unterschied zu den Sommermonaten zu sehen.
Als wir so auf einer schmalen Straße zwischen den Hügeln fuhren, mussten wir wegen einer kleinen Rettungsaktion anhalten. Eine Schildkröte wollte die Straße direkt nach einer Kurve überqueren. Da mussten wir ihr einfach helfen und sie über die Straße in Sicherheit bringen.
Nur auf Mallorca, Doñana in Andalusien sowie Murcia und Almería im Süden Spaniens kann man, wenn man Glück hat, noch Landschildkröten sehen. Doch auch hier, so heißt es, sei die Population rückläufig. Ihre Lebensräume werden zerstört und einige werden illegal als Haustiere gehalten. Leider gibt es auch den illegalen Handel.
Die letzten Tage verbrachten wir viel Zeit auf den Straßen und im WENNE.
Durch die kurze Fahrzeit heute waren wir zeitig am Stellplatz in Molina de Segura, Region Murcia, angekommen und haben einen Spaziergang durch die Gegend in einen
schönen Park gemacht.
Wir haben uns ein kleines Picknick besorgt und einige Stunden in diesem Park bei 23° verbracht und die Sonne genossen.
Aktuell macht der gesamte Küstenabschnitt im Südosten Spaniens bezüglich der vielen Wohnmobile große Schlagzeilen. An der gesamten Küste entlang ist das Campen bekannterweise verboten. Das heißt eigentlich würde man eine Übernachtung tolerieren aber Camper Verhalten ist streng verboten. Manche sind so frech , sie richten sich häuslich für mehrere Nächte ein. Aktuell reiht sich Wohnmobil an Wohnmobil. Sie stehen nicht nur an Strandabschnitte, sondern auch mitten in Wohngebieten, auf Stadion-, Discounter- und Restaurant- Parkplätzen, in Naturschutzgebieten und es heißt manchmal stehen hunderte in Flussbetten. Die Menschen ignorieren mit ihrer arroganten, unverantwortlichen Art die Verbotsschilder. Hängen an diesen noch provokant ihre Wäscheleinen auf. Machen sich breit indem sie ihre Markise ausfahren, Stühle und Tische aufstellen und zum Teil auch grillen. Entsorgen ihre Toiletten, Grauwasser und Müll mitten in der Natur. Machen blöde Sprüche und kommen sich damit noch ganz toll vor.
Selbst wir sind von diesem unmöglichen Verhalten schon etwas genervt. So ein Verhalten ist nicht akzeptabel. Im Wohnmobil reisen bedeutet nicht gleich camping machen. Wer das möchte soll auf kostenpflichtige Stellplätze oder Campingplätze fahren, auf denen so ein Verhalten erlaubt ist.
Es ist kein Wunder, dass viele Gemeinden von den vielen Wohnmobilisten genug haben und ihre Türen für Wohnmobile schließen möchten. Oder kostenpflichtige Stellplätze, mit der Möglichkeit für die Ver- und Entsorgung aber sonst keinerlei Service und mit Campingplatz Preisen unattraktiv machen.
Doch es gibt wirklich einige gute Angebote. Z.B. kann jeder über bestimmte Apps vom kostenlosen Stellplatz mit Versorgung über Parkplätze ohne Versorgung aber mit offizieller Erlaubnis zum Übernachten, bis zum kostenpflichtigen Stellplatz oder Campingplatz ein passendes Plätzchen für sich finden.
Gerne würden wir mal wieder 2-3 Nächte auf einem Stellplatz verbringen. Doch auch außerhalb des Küstenbereiches nimmt das ignorante, unverantwortliche Verhalten der Menschen nicht ab. Deswegen fühlen wir uns im Moment zwischen den Menschen, die sich so überhaupt nicht an die Stellplatzregeln halten, nicht sehr wohl und fahren nach einer Nacht lieber weiter.
Abgesehen von solchen traurigen Ereignissen macht uns das Leben in unserem WENNE richtig Spaß.
Natürlich gibt auch noch richtig nette Leute die man hin und wieder trifft und mit denen man ins Gespräch kommt. Doch die meisten die wir in letzter Zeit so treffen sind mittlerweile auf dem Heimweg. Jeden Tag sind wir uns sehr wohl bewusst, was wir aktuell für ein tolles Leben genießen dürfen. Denn wir fahren zwar auch weg von Spanien. Wir machen auch einen Halt in Deutschland. Doch wir haben keinen Urlaub der zu Ende geht, sondern unsere Tour geht einfach weiter und unsere Stopps, Halts und Pausen sind meist bewusst von uns selbst so gewählt. Wir dürfen gerade ein selbst bestimmtes Leben führen. Das ist toll!
Früher hing bei uns ein Spruch in der Küche.
Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben!
Damals war es einfach nur ein positiver Spruch, den wir wahrscheinlich nie umsetzen können, dachten wir.
Doch wir haben es geschafft und sind schon ein wenig stolz auf uns selber auch den Mut gehabt zu haben, diesen großen Schritt in ein komplett anderes Leben zu wagen.
Wir wünschen uns, daß viel mehr Menschen ihren Träumen nachgehen und nicht so viel darüber nachdenken, was wäre wenn….. Wir haben nur dieses eine Leben und es ist viel zu schnell vorbei. Das erleben wir leider auch hier auf Reisen viel zu oft.
Natürlich vermissen wir unsere Familie und Freunde, vor allem unsere Kinder sehr. Aber heutzutage im Sozial Media Zeitalter sind das, in unseren Augen, auch keine Ausrede mehr, deswegen auf seine Träume zu verzichten. Denn auch unsere Lieben zu Hause leben ihr eigenes Leben. Außerdem kann man immer mal wieder einen Besuch einplanen.
Abgesehen von unseren Lieben vermissen wir absolut nichts, was wir für unserer heutiges Leben aufgegeben haben.
Um glücklich zu sein braucht es nicht sehr viel!
Wir haben so unterschiedliche Personen getroffen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nun mobil leben.
So viel verschiedene Lebensgeschichten und vor allem wie sie sich dieses Leben ohne festen Wohnsitz finanzieren. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und die Belohnung ist: Freiheit! Die für jeden einzelnen eine andere Bedeutung hat, die aber jeden einzelnen glücklich macht.
Am Ende der Woche haben wir einen richtig schönen, kostenlosen Stellplatz gefunden. Die Fahrt dorthin ging von der Region Murcia in die Region Kastilien La Mancha.
Der Platz war am Rande eines kleinen Dorfes mit knapp 2245 Einwohnern (Stand Januar 2022). Eine große Freifläche mit einem Park mit Spielplatz, einen Brunnen der aktuell leer ist und viele Picknick Möglichkeiten. Hier gibt es 20 offizielle Wohnmobil Plätze mit Service und kostenlosen Strom.
Das Dorf war mittags um 14:00 Uhr wie ausgestorben. Ein paar Einkaufsläden und Bars hatten geöffnet.
Nach einem halbstündigen Spaziergang durch das Dorf hat man auch schon alles gesehen. Uns hat es gut gefallen. Wir lieben die kleinen Dörfer mit Landwirtschaft drumherum und viel Natur.
Wir entschieden uns trotzdem es uns gut gefallen hat, zur Weiterfahrt am nächsten Morgen.
Wie schön die Mandelbäume blühen.
Die Pfarrkirche Santa Marina wurde im 18. Jahrhundert erbaut.
Die Kathedrale von Alpera. Die Emirata de San Roque wurde im 17. Jahrhundert erbaut.
Es handelt sich um ein Gebäude mit dem Grundriß eines griechischen Kreuzes, mit einer Kuppel im Querschnitt und einer Laterne. Seitliche Stöße werden durch äußere Mauerwerkspfeiler aufgefangen, die die Seitenwände stützen sollen. Es besteht alles aus Mauerwerk.
Von außen ist es ein schlichtes Gebäude. Das äußere Erscheinungsbild der Einsiedelei ist rustikal und zeichnet sich durch unverputzte Baumaterialien aus. Das Dach ist giebelförmig und mit arabischen Ziegeln gedeckt.
Es wurde 1939 am Ende des spanischen Bürgerkrieges renoviert und später i Jahre 1983 restauriert.
Immer wieder wurden wir in letzter Zeit gefragt, warum wir so zügig Spanien hoch fahren, in die kältere Regionen. Naja, wenn man ein Ziel vor Augen hat, kann man es manchmal nicht erwarten es zu erreichen. Kennt ihr das auch?? Eigentlich haben wir es wirklich nicht eilig, doch wir werden diesen Sommer im Norden Europas verbringen. Es stimmt, es hat noch Zeit bis dahin. Aber wir möchten vorher noch einiges erledigen und evtl. ein paar Besuche machen, die mehr oder weniger auf dem Weg liegen. Das nimmt auch einige Wochen in Anspruch. Deswegen werden wir uns trotz der frischen Temperaturen immer weiter Richtung Frankreich wagen. Bevor es dann irgendwo auf Höhe Schwarzwald über die Grenze nach Deutschland geht. Unser erstes Ziel ist der TÜV, leider ist der bei uns schon seit August 2024 abgelaufen. Wir werden sehen wie lange wir uns deswegen in der Gegend aufhalten müssen und werden dann entscheiden wie wir weiter vorgehen, bevor unsere Schweden/ Norwegen Tour beginnt und was wir in den Herbst verschieben, wenn es dann wieder Richtung Deutschland in unsere Heimat geht.
So ging es also am Freitag von der Region Kastilien La Mancha in die Region Valencia.
Aufgrund der Umweltzonen und des Großstadtflairs, dass wir nicht besonders mögen, entschieden wir uns Valencia großzügig zu umfahren. Somit ging die Fahrt im Hinterland weiter. Mit 30h/km die steilen Berge rauf und mit 50h/km wieder runter 😂. Womit wir für knapp 200 km zum Tagesziel etwas mehr Zeit benötigten. Die Fahrt ging durch die Berge, zwischen Mandelbaumhaine, Weinanbaugebiete und kleinen Dörfern.
Leider hat das Unwetter und die Wassermassen vom Herbstunwetter auch hier zum Teil große Schäden hinterlassen. Immer wieder haben wir auch heute Bauarbeiten an Bahngleisen, Abhänge, Brücken und Straßen gesehen. Einige Straßen, auch große, waren zum Durchfahren gesperrt. Somit ging es dann ausnahmsweise auf der Autobahn weiter.
Wie ihr ja vielleicht schon mitbekommen habt ist der Mercadona Discounter in Spanien unser Lieblingseinkaufsladen. Langsam nähern wir uns dem Norden Spaniens und da sind diese Discounter eher rar.
Am Nachmittag, als wir unseren Stellplatz in Moncofar bezogen, etwas gegessen und ausgeruht hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum nächstgelegenen Mercadona um noch ein paar Dinge auf Vorrat zu besorgen.
Vielleicht ist es vorerst das letzte Mal, daß wir am Mittelmeer in Spanien sind. Deswegen war ein Spaziergang dorthin Pflicht.
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Ja, LEBE deinen Traum, sei mutig und glücklich.
Ihr habt alles richtig gemacht ❣️
Was so manche Menschen betrifft, egal ob Camper, Seßhafte etc., so ist Egoismus, Gleichgültig- und Fahrlässigkeit wohl immer „moderner“.
Gut, daß es aber auch den Gegenpol gibt, so wie euch z.B.
Bleibt einfach Vorbild und konzentriert euch auf alles Gute und Schöne 💋
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für eure lieben Worte.
Genießt auch ihr eure Zeit und allzeit gute Fahrt 🤗
Liebe Grüße
Iris und Alex